
Napoleon hat ein Problem
Wie soll er seine Soldaten während der Feldzüge ernähren? Wie lässt sich Essen leicht transportieren und wie bleibt es lange haltbar? Er ruft die Bevölkerung zu einem Wettbewerb auf: Wer kann ein Konservierungsverfahren für Lebensmittel entwickeln?

Idee gehabt
Der Franzose Nicolas Appert knobelt an einer Konservierungsmethode. Um Keime abzutöten kocht er Gemüse und Früchte ein und verschließt sie anschließend luftdicht in Glasflaschen.

Wohin mit den Lebensmitteln?
Peter Durand erfindet in England die Weißblechdose. Diese revolutioniert die Lebensmittelindustrie und wird fortan für die Konservierung nach Apperts Methode verwendet.

Premiere in Deutschland
In Seesen im Harz füllt der pensionierte Eisenbahnbeamte Heinrich Sieburg die ersten Gemüsekonserven ab. Zu diesem Zeitpunkt ist das noch reine Handarbeit. Die Resonanz ist groß und es folgt im Jahr 1886 die Gründung der Firma Sieburg & Co. zur Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven.

Dosen für alle
Die Seesener Conservenfabrik Sieburg & Pförtner lässt den Namen „Sonne“ ins Markenregister eintragen. Es ist die Geburtsstunde einer der ältesten Lebensmittelmarken Deutschlands. Die Dosenherstellung und Konservierung der Lebensmittel erfolgt mittlerweile maschinell. Da die Blechbüchsen nun in großen Mengen vom Band laufen, erobert die Konserve zahlreiche deutsche Küchen.

Konserven für den Adel
Das 1875 gegründete Unternehmen M. Bassermann & Cie beliefert ab sofort den Hof des Großherzogs von Baden. Besonders beliebt sind die Spargelkonserven.

Wie teuer ist eine Dose?
Eine leere Weißblechdose kostet 25 Millionen Mark! Durch unternehmerisches Geschick schaffen es beide Unternehmen durch die Inflation.

Pflaumenmus wann immer man will
In der Weltwirtschaftskrise akquirieren die Seesener schließlich Bassermann. Beide Marken stehen fortan in unterschiedlichen Regionen im Regal: Sonnen im Norden, Osten und Westen, Bassermann in Mittel- und Süddeutschland. Neben Obst- und Gemüsekonserven produziert die Firma auch Eiernudeln und Pflaumenmus. Wer weiß, ob Letzteres ohne Napoleons Aufruf heute zu jeder Jahreszeit bei uns auf dem Frühstückstisch stände …

Neuer Trend aus den USA
Die Menschen haben Appetit auf tafelfertige Mahlzeiten. Das ist der Startschuss für die ersten Fertiggerichte, auch in Deutschland. Klar, dass Sonnen und Bassermann von Beginn an mitmischen: 1952 erobern Dosenravioli die Regale, gefolgt vom „Spaghetti Dinner“ mit Tomatensugo und Parmesan.

Markenzusammenführung
Nachdem sich Sonnen und Bassermann den Markt für Konservengerichte bisher brüderlich geteilt haben, kommt es zur Vereinigung der beiden deutschen Genuss-Imperien unter dem Markennamen Sonnen Bassermann, unter welchem der Innovationsgeist und Qualitätsanspruch weiterhin hochgehalten wird.

Revolution Nr. 1
In diesem Jahr werden die bis heute erfolgreichen köstlichen Suppen und deftigen Eintöpfe erstmals unter der Marke Sonnen Bassermann produziert. Tausende Hausfrauen servieren ihren Familien den Hühner-Nudel-Eintopf. Das neue „Menü aus 2“ wird mit Auszeichnungen belohnt: Die saubere Trennung von Fleisch und Beilage in der Verpackung ist eine Innovation.

Revolution Nr. 2
Vom Pioniergeist getrieben, entwickelt das Familienunternehmen zahlreiche nachhaltige Innovationen. Im Jahr 1986 folgen die „Sonnentag-Menüs“, die zum Verkaufshit werden. Die Fertiggerichte in mikrowellengeeigneten Plastikschalen sind einmalig in Deutschland.

Ohne Schnickschnack
Sonnen Bassermann verbannt den Geschmacksverstärker Glutamat aus allen Produkten. Seit 2008 sind auch künstliche Farbstoffe bei uns Geschichte.

Ausgezeichnet
Sonnen Bassermann erhält die Auszeichnung „Marke des Jahrhunderts“ und damit einen Platz in der Hall of Fame herausragender deutscher Traditionsmarken – neben Ikonen wie BMW, Nivea, Miele und Persil.